Seit einiger Zeit wird in der wissenschaftlichen Forschung das Phänomen diskutiert, dass bei manchen Organtransplantantionen offenbar auch Charaktermerkmale und Erinnerungen des Spenders auf den Empfänger übergehen. Am bekanntesten wurde dieses Faszinosum durch Claire Sylvias Buch „A Change of Heart“, deutsch: „Herzensfremd “. Die vorgeschlagenen Theorien rangieren zwischen reinem Materialismus – etwa der Annahme, dass Moleküle von Körperzellen das Gedächtnis speichern können – bis zu eher parapsychologischen Erklärungen im Sinne von Besessenheit. (Letzeres reißt etwa Stephen Braude in seinem grandiosen Buch “Immortal Remains” an.) Der „Daily Star“ berichtete vor wenigen Tagen ausführlich über dieses Phänomen, bei dem die Meinungen stark auseinander gehen.
Leanna Standish, Neurowissenschaftlerin an der Universität von Seattle, konnte mit neuen Experimenten belegen, dass es so etwas wie Gedankenübertragung wirklich zu geben scheint. In diesen Experimenten wurden Paare von Versuchspersonen, die jeweils eine persönliche Beziehung miteinander hatten, nach gemeinsamem Meditieren in voneinander getrennte Räume gebracht. Die Aufzeichnung ihrer Gehirnwellen über EEGs ergab, dass in mehreren Fällen das Denken des „Senders“ eine mentale Reaktion beim „Empfänger“ auszulösen schien. Mit diesen Versuchen bestätigt Standish mehrere ähnliche Experimente, die andere Wissenschaftler durchgeführt hatten (vgl. etwa Brauds „Distant Mental Influence“ als Sekundärliteratur).